- Created by Azubi / Student , last modified on 17.09.2020
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Konfiguration und Stammdatenpflege
Für den Einsatz des Qualitätssicherungsmoduls sind nach der Erstinstallation zunächst einige Konfigurations- und Stammdatenpflegemaßnahmen durchzuführen. In den nachfolgenden Abschnitten werden zunächst die mit diesen Maßnahmen verbundenen Anwendungsmasken und Tätigkeiten beschrieben.
Grundkonfiguration
Das Modul muss über die Konfigurationsvariable QSNEU und eine anschließende Reorganisation des Hauptmenüs explizit aktiviert werden. Die Reorganisation des Hauptmenüs kann entweder durch eine Indexreparatur oder von qualifizierten Benutzer manuell durchgeführt werden.
Achtung! Wurde das Qualitätssicherungsmodul nicht vollständig über die Konfigurationsvariable QSNEU und die anschließende Menüreorganisation aktiviert, stehen nach der Erstinstallation dennoch eine Reihe von Menüeinträgen, Maskenelemente und Anwendungsschaltflächen mit Bezug zur Qualitätssicherung zur Verfügung. Diese Menüeinträge existieren aus Kompatibilitätsgründen zu einer früheren Version des Erweiterungsmoduls, welche nicht mehr vertrieben und nur noch für Bestandskunden unterstützt wird. Die vorhandenen Menüeinträge, Maskenelemente und Anwendungsschaltflächen können in Installationen ohne diese Vorgängerversion nicht ohne die Gefahr von Unterbrechungen im Programmablauf genutzt werden!
Das Qualitätssicherungsmodul passt bei aufeinanderfolgenden Prüfungen zum selben Prozess – anhand der Anzahl positiv bzw. negativ verlaufender Prüfungen – automatisch die Prüfschärfe für nachfolgend vorzunehmende Prüfungen an. Die dynamische Prüfschärfenanpassung kann über die Konfigurationsvariable QSDYNA deaktiviert werden.
Es sollte bereits bei der Einführung des Qualitätssicherungsmoduls die Entscheidung getroffen werden, ob eine dynamische Prüfschärfenanpassung erfolgen soll. Falls ja, sind die voreingestellten Schwellenwerte in den automatisch erzeugten Prüfschärfen zu prüfen und ggf. anzupassen (vgl. Abschnitt Prüfschärfen).
Im Zusammenhang mit Qualitätssicherungsmaßnahmen finden an vielen Stellen im Programmablauf Warenflüsse statt, die zu Lagerumbuchen führen können. Das gewünschte Buchungsverhalten lässt sich nur bedingt standardisieren, daher muss es anhand einer größeren Anzahl an Konfigurationsvariablen detailliert gesteuert werden. Bei den hierfür bedeutsamen Konfigurationsvariablen handelt es sich um: QSALLAQ, QSINTERV1, QSLAGER, QSASKLAGER, QSDECISION, QSAUTOREP, QSREPREM, QSREPREMVALUES und QSNEGACTION. Diese werden im Kapitel Konfigurationsvariablen näher erläutert.
Firmenparameter
Viele Prüfungen im Rahmen der Qualitätssicherung werden als Stichprobenprüfungen realisiert. Die ISO 3951-1 definiert hierfür u.a. den sogenannten angemessenen Stichprobenumfang. Die Anzahl der tatsächlich zu prüfenden Einheiten in einer Stichprobe ergibt sich zunächst als Kennbuchstabe aus dem gewählten Prüfniveau im Vergleich zum Losumfang (=Gesamtmenge an Artikeln für die die Stichprobe gelten soll).
Der jeweilige Kennbuchstabe wiederum ergibt – in Kombination mit dem gewählten Stichprobenverfahren und der sogenannten Prüfschärfe – die tatsächlich zu prüfende Menge (=Stichprobenumfang). Da es sowohl das Prüfniveau als auch die Prüfschärfe in unterschiedlichen Ausprägungen zum Zuge kommen können, werden diese Eigenschaften mit ihren Ausprägungen als Kürzel in der Kürzelrubrik QS des Registers Kürzel in den Firmenparametern gepflegt.
(Prüf-) Niveaus
Die ISO 3951-1 definiert eine Reihe von Prüfniveaus, wobei zwischen allgemeinen und speziellen Prüfniveaus unterschieden wird. Professional ERP erzeugt im Rahmen der Installation des Erweiterungsmoduls Qualitätssicherung automatisch die mit den römischen Ziffern I bis III benannten allgemeinen Prüfniveaus. Sofern im Rahmen der unternehmensspezifischen Qualitätssicherungsmaßnahmen weitere Ausprägungen benötigt werden, können diese hier als Kürzel zusätzlich angelegt werden. Prüfniveaus haben innerhalb von Professional ERP zunächst nur beschreibenden Charakter innerhalb von Anwendungsmasken, die Prüfungen näher spezifizieren. Daher stehen für die Pflege der Ausprägungen nur folgende Eingabefelder zur Verfügung:
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Kürzel | alphanumerisches Textfeld für maximal 3 Zeichen für die Kurzbezeichnung des Prüfniveaus in Auswahlfeldern |
Bezeichnung | Freitextfeld mit bis zu 76 Zeichen für die Bezeichnung des Kürzels |
Prüfschärfen
Für die auf den Prüfniveaus aufbauenden Prüfschärfen sind in der ISO 3951-1 die Ausprägungen R – Reduziert, N – Normal und V – Verschärft definiert. Je nach verwendetem Prüfverfahren und aktuellem Prüfniveau ergeben sich für diese Prüfschärfen unterschiedliche Mengen, die im Rahmen einer Stichprobenprüfung zu prüfen sind. Professional ERP erzeugt diese drei Ausprägungen im Rahmen der Installation des Qualitätssicherungsmoduls automatisch und belegt erweiterte Merkmale mit Vorgabewerten, die ggf. auf die Qualitätssicherungsmaßnahmen des einzelnen Unternehmens anzupassen sind.
Diese Vorgabewerte sind nur von Bedeutung, wenn die dynamische Prüfschärfenanpassung (Konfigurationsvariable QSDYNA) aktiv ist und auch in Prüfdefinitionen eingesetzt wird.
Für die Ausprägungen der Prüfschärfen stehen die nachfolgend beschriebenen Eingabefelder zur Verfügung:
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Kürzel | Einstelliges alphanumerisches Zeichenfeld für die Kurzbezeichnung einer Ausprägung des Typs Prüfschärfe in Auswahlfeldern |
Bezeichnung | Freitextfeld für eine Bezeichnung; maximal 78 Zeichen |
Stufe | Jede Ausprägung der Prüfschärfe besitzt einen eindeutigen Stufenwert. Je höher der Wert, desto schärfer sind die zu erfüllenden Anforderungen während einer Prüfung. Bei Neuanlage und Änderung des Stufenwertes einer Ausprägung finden Plausibilitätsprüfungen und ggf. eine automatische Neusortierung / -nummerierung statt. Es muss immer ein Wert größer 0 angegeben werden. |
Reduzieren nach / von: | Das Zahlenpaar nach / von gibt an, nach wie vielen Prüfungen X von Y aufeinanderfolgenden Prüfungen für nachfolgende Prüfungen desselben Typs auf die nächst niedrige Prüfschärfe gewechselt werden soll. Wirkt sich nur aus, wenn die dynamische Prüfschärfenanpassung aktiv ist und für eine Prüfungsart auch ausgewählt wurde. |
Verschärfen nach / von: | Dieses Zahlenpaar nach / von gibt an, nach wie vielen Prüfungen X von Y aufeinanderfolgenden Prüfungen für nachfolgende Prüfungen desselben Typs auf die nächst höhere Prüfschärfe gewechselt werden soll. Wirkt sich nur aus, wenn die dynamische Prüfschärfenanpassung aktiv ist und für eine Prüfungsart auch ausgewählt wurde. |
Fehlerklasse
Zur Klassifizierung der Schwere von Fehlern, gibt es das Kürzel Fehlerklasse. Innerhalb von Professional ERP ist die Fehlerklassifizierung für den Programmablauf nicht direkt ablaufrelevant, dient jedoch primär der Information / Dokumentation. Für die Ausprägungen der Fehlerklasse können folgende Eigenschaften erfasst werden:
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Kürzel | alphanumerisches Textfeld für maximal 1 Zeichen für die Kurzbezeichnung der Fehlerklasse in Auswahlfeldern |
Bezeichnung | Freitextfeld mit bis zu 78 Zeichen für die Bezeichnung des Kürzels |
Standardmäßig werden folgende ISO-spezifizierten Fehlerklassen im Rahmen der Installation automatisch bereitgestellt:
Kürzel | Bezeichnung |
<leer> | Nicht bewertet |
A | Kritischer Fehler |
B | Normaler Fehler |
C | Einfacher Fehler |
Prüfmittelgruppe
Das Kürzel Prüfmittelgruppe erlaubt die Vergabe von Kurzbezeichnungen für eine Gruppe von funktional vergleichbaren Prüfmitteln, die im Rahmen einer Prüfung von den mit Qualitätssicherungsaufgaben betrauten Mitarbeitern verwendet werden. Denkbar wäre z.B. die Zusammenfassung sämtlicher zur Spannungsmessung geeigneter Messgeräte unter der Prüfmittelgruppe Voltmeter, obwohl es mehrere Gerätetypen – z.B. analog vs. digital – gibt, die diese Aufgabe erfüllen können. Zu jeder Prüfmittelgruppe können folgende Eigenschaften erfasst werden:
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Kürzel | alphanumerisches Textfeld für maximal 10 Zeichen für die Kurzbezeichnung der Prüfmittelgruppe in Auswahlfeldern |
Bezeichnung | Freitextfeld mit bis zu 69 Zeichen für die Bezeichnung des Kürzels |
Nach Installation des Erweiterungsmoduls sind zunächst keine Prüfmittelgruppen vordefiniert. Mehr zum Thema Prüfmittel im Anschnitt Prüfmittelverwaltung.
Prüfmitteltyp
Das Kürzel Prüfmitteltyp ist ein dem Ordnungskriterium Prüfmittelgruppe untergeordnetes Ordnungsmerkmal, das spezifischere Angaben zur Art des Prüfmittels macht. Ausgehend vom Beispiel aus dem Abschnitt Prüfmittelgruppe auf Seite 11 sind hier Unterscheidungen zwischen analogen und digitalen Messgeräten, Messgerätetypen mit bestimmten Messbereichen oder ganz allgemein der Messgerätart – Messschieber im Kontrast zu einer Waage – vorgesehen. Für jeden Prüfmitteltyp können folgende Eigenschaften erfasst werden:
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Kürzel | alphanumerisches Textfeld für maximal 1 Zeichen für die Kurzbezeichnung der Prüfmittelgruppe in Auswahlfeldern |
Bezeichnung | Freitextfeld mit bis zu 78 Zeichen für die Bezeichnung des Kürzels |
Kürzel: alphanumerisches Textfeld für maximal 1 Zeichen für die Kurzbezeichnung der Prüfmittelgruppe in Auswahlfeldern
Bezeichnung: Freitextfeld mit bis zu 78 Zeichen für die Bezeichnung des Kürzels
Nach Installation des Erweiterungsmoduls sind zunächst keine Prüfmitteltypen vordefiniert. Mehr zum Thema Prüfmittel im Anschnitt Prüfmittelverwaltung.
Maßeinheit (Prüfmerkmale)
Das Kürzel Maßeinheit (Prüfmerkmale) beinhaltet die Maß-/Mengeneinheiten in denen Messgrößen für Prüfmerkmale erfasst werden. Die hier gepflegten Ausprägungen der Maß-/Mengeneinheiten dienen vornehmlich Dokumentationszwecken zu den Prüfmerkmalen. Sie sind separat pflegbar, obwohl es sich prinzipiell um dieselben physikalischen Größen handelt, wie sie teilweise auch bei Artikelmengeneinheiten verwendet werden. Folgende Eigenschaften können gepflegt werden:
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Kürzel | alphanumerisches Textfeld für maximal 5 Zeichen für die Kurzbezeichnung der Prüfmittelgruppe in Auswahlfeldern |
Bezeichnung | Freitextfeld mit bis zu 74 Zeichen für die Bezeichnung des Kürzels |
Nach Installation des Erweiterungsmoduls sind zunächst keine Maßeinheiten vordefiniert. Mehr zur Verwendung der Maßeinheiten im Abschnitt Prüfmerkmale.
Auf dieser Seite enthalten:
Prüfmittelverwaltung
Für die Durchführung von Qualitätssicherungstests werden häufig Prüfmittel in Form von Messgeräten wie Waagen, Messschiebern und ähnlichem benötigt. Derartige Prüfmittel unterliegen nicht selten ihrerseits regelmäßigen Wartungs- und Prüfintervallen, die sicherstellen sollen, dass das verwendete Prüfmittel mit hinreichender Genauigkeit bei der Durchführung von Qualitätssicherungsmaßnahmen zum Einsatz kommt.
Das Professional ERP Erweiterungsmodul Qualitätssicherung bringt für die Verwaltung von Prüfmitteln eine eigene Verwaltungsanwendung mit. Diese wird über den Menüpunkt Prüfmittel in der Hauptmenürubrik Stammdaten aufgerufen.
Die Anwendungsmaske besitzt die drei anwendungsspezifischen Register Prüfmittel, Verwendungshistorie und Bild/Dateien; sowie das in Professional ERP Anwendungsmasken übliche Übersichtsregister.
Das Register «Prüfmittel»
Zu jedem Prüfmittel können in den drei Hauptbereichen Prüfmittelstammdaten, Prüfmittelwartungsdaten bzw. Sperrzustände und Zuständigkeit die folgenden Informationen erfasst werden:
Prüfmittelstammdaten
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Prüfmittelnummer | Eindeutige alphanumerische Nummer mit maximal 20 Zeichen. |
Bezeichnung | Freitextfeld für weiterführende Bezeichnung / Beschreibung des Prüfmittels. |
Stammartikel | Sofern das zu pflegende Prüfmittel auch als Artikel im Artikelstamm erfasst wurde, kann in diesem Feld die zugehörige Artikelnummer eingegeben werden. Über die Schaltfläche Suchen kann der Artikelstamm durchsucht werden, um die Artikelnummer zu ermitteln. |
Prüfmitteltyp | Auswahlfeld für den Prüfmitteltyp, welcher als Ordnungsmerkmal für Prüfmittel verwendet werden kann. Die zur Auswahl stehenden Prüfmitteltypen können über die Kürzelpflege individuell erfasst bzw. erweitert werden. |
Prüfmittelgruppe | Auswahlfeld für die Zuordnung des Prüfmittels zu einer Gruppe von vergleichbaren Prüfmitteln. Auf Ebene der Prüfpläne, vgl. Abschnitt Prüfpläne, werden den Prüfungen nur diese Prüfmittelgruppen, statt der einzelnen Prüfmittel bzw. Prüfmitteltypen zugeordnet. Dies erlaubt den Austausch einzelner Prüfmittel ohne hierfür Pflegeaufwand in den Prüfplänen zu erzeugen. Die zur Auswahl stehenden Prüfmittelgruppen können über die Kürzelpflege individuell erfasst / erweitert werden. |
Hersteller-SNR/CNR | Seriennummern / Chargennummer – alternativ auch nur die Artikelnummer – des Prüfmittels vom / beim Hersteller |
Genauigkeit lt. Hersteller | Textfeld für Informationen zur Genauigkeit eines Prüfmittels lt. Herstellerangaben. Dient nur zu Dokumentationszwecken. |
Akt. Std.-Abweichung | Textfeld für die Angabe des aktuellen Wertes der Standardabweichungen, die sich mit diesem Prüfmittel ergeben haben. Dient nur zu Dokumentationszwecken. |
Einsatzort | Sofern Prüfmittel sich dauerhaft an Einsatzorten befinden, die im Adressenstamm gepflegt wurden, kann dessen Adressnummer dem Prüfmittel in diesem Feld zugeordnet werden. Die Schaltfläche erlaubt die Standardsuche im Adressenstamm, während die Schaltfläche für eine bereits eingetragene Adressnummer die Adressverwaltung öffnet und auf den zugehörigen Adressdatensatz positioniert. |
ersetzt Prüfmittel | In diesem Feld kann die Prüfmittelnummer eines anderen inzwischen nicht mehr in Verwendung befindlichen und durch das Aktuelle ersetzte Prüfmittels angegeben werden. Dies kann dann von Interesse sein, wenn eine lückenlose Historie der verwendeten Prüfmittel benötigt wird. |
Prüfmittelwartungsdaten
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Nächste Prüfung | Eingabefeld für das Datum des nächsten Wartungstermins für das Prüfmittel. |
Letzte Prüfung | Eingabefeld für das Datum des letzten Wartungstermins für das Prüfmittel. Bei Eingabe eines neuen Datumswertes wird der Bediener gefragt, ob er den Zähler im Feld erfolgte Anwendungen zurückgesetzt werden soll. |
erfolgte Anwendungen | Sofern im Eingabefeld von maximal (nächster Eintrag) ein Wert größer 0 angegeben ist, wird bei jeder Verwendung des Prüfmittels ein Zähler um 1 erhöht. Der aktuelle Zählerstand wird im Feld erfolgte Anwendungen angezeigt und kann manuell nicht geändert werden. |
von maximal | Als Alternative zur manuellen Vorgabe eines nächsten Prüftermindatums kann für ein Prüfmittel auch eine Obergrenze an Prüfungen vorgegeben werden, die mit diesem Prüfmittel durchgeführt werden dürfen, bevor das System dessen Verwendung im Rahmen einer Prüfung ablehnt. |
durch Prüfstelle | Optional zu verwendendes Eingabefeld für die Adressnummer einer zuständigen Prüfinstitution. Die Adresse muss hierfür im Adressstamm erfasst sein. Die Schaltfläche erlaubt die Standardsuche im Adressenstamm, während die Schaltfläche für eine bereits eingetragene Adressnummer die Adressverwaltung öffnet und auf den zugehörigen Adressdatensatz positioniert. |
Akkreditierungsnummer | Optional zu verwendendes Eingabefeld für die Akkreditierungsnummer einer zuständigen Prüfinstitution. |
Mehr zur Verwendung dieser Wartungsdaten im Abschnitt Überprüfung auf anstehende Wartungen / Prüfmittelsperren.
Sperrzustände und Zuständigkeit
Im unteren Maskenbereich befinden sich die Steuerelemente für die Sperrung von Prüfmitteln bzw. die Zuordnung der Zuständigkeit für das Prüfmittel.
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
gesperrt | Klickfeld für das sofortige Sperren eines Prüfmittels für die weitere Verwendung. Als gesperrt gekennzeichnete Prüfmittel können in Eingabefeldern von konkreten Prüfungen nicht mehr verwendet werden. |
gesperrt am (1) | Datumsfeld in dem automatisch das Tagesdatum des Tages eingetragen wird, an dem die Sperrung über das Klickfeld gesperrt aktiviert wurde. |
Zum Monatsende sperren: | Klickfeld, welches ein Prüfmittel für eine automatisierte Sperrung zum Monatsende vormerkt. |
gesperrt am (2): | Datumsfeld in dem automatisch das Tagesdatum des Tages eingetragen wird, an dem die Sperrung zum Monatsende über das zugehörige Klickfeld aktiviert wurde. Dies Datum dient dann auch als Referenzdatum anhand dessen die eigentliche Sperrung veranlasst wird. Die Sperrung erfolgt z.B. über die Betriebsdatenerfassung, die bei Anwendungsstart – noch vor einer eventuell fälligen Qualitätssicherungsprüfung – ermittelt, ob der Sperrzeitpunkt für Prüfmittel erreicht ist und dann das Sperrkennzeichen gesperrt inklusive Sperrdatum automatisch setzt. Siehe auch Abschnitt Überprüfung auf anstehende Wartungen / Prüfmittelsperren. |
zuständiger Techniker: | Auswahlfeld in dem optional der für Wartungen zuständige Techniker hinterlegt werden kann. Im Auswahlfeld stehen alle Professional ERP Benutzer zur Auswahl. |
Das Register «Verwendungshistorie»
Auf diesem Register werden sämtliche Prüfungen angezeigt, in denen das aktuell positionierte Prüfmittel mit welchen Prüfergebnissen verwendet wurde. Über die beiden Datumsfilterfelder kann die tabellarische Anzeige der Prüfungen auf einen Datumsbereich eingegrenzt werden.
Das Register «Bild/Dateien»
Analog zum Artikelstamm können einem Prüfmittel über das Register Bild/Dateien eine Bilddatei und eine beliebige Anzahl von Dateien zugeordnet werden. Die Zuordnung eines Bildes erfolgt entweder durch direkte Eingabe eines kompletten Dateipfades im Eingabefeld Bilddatei oder über einen Dateiauswahldialog, der über die Schaltfläche neben dem Eingabefeld Bilddatei aufgerufen wird. Bei Verwendung des Dateiauswahldialogs erfolgen zusätzlich Rückfragen, ob die ausgewählte Bilddatei in das Datenlaufwerk der Professional ERP Installation kopiert werden soll und – sofern die Datei kopiert wird – ob der Dateiname auf die Prüfmittelbezeichnung geändert werden soll.
Die Zuordnung von sonstigen Dateien erfolgt durch Drag & Drop in den rechten Maskenbereich, der ein prüfmittelspezifisches Verzeichnis innerhalb des Datenlaufwerks der Professional ERP Installation repräsentiert.
Die Dateizuordnung zu einem Prüfmittel dient im Programmstandard nur der Dateiorganisation. Anders als z.B. Dateien in der Artikelverwaltung werden die hier gespeicherten Dateien in keinem im QS-Modul abgebildeten Prozess automatisch mitverwendet.
Überprüfung auf anstehende Wartungen / Prüfmittelsperren
Standardmäßig werden bei Programmstart der Prüfmittelverwaltung alle im System gepflegten Prüfmittel auf anstehende Wartungstermine überprüft. Werden anstehende Wartungstermine gefunden, öffnet sich ein Dialog mit einer tabellarischen Liste aller gefundenen Prüfmittel mit anstehendem Wartungstermin. Alternativ kann der Dialog auch manuell über die Ribbonschaltfläche Wartungsintervalle prüfen auf dem Ribbon Extras aufgerufen werden.
Die automatische Prüfung bei Maskenstart kann über die Konfigurationsvariable PRUEFMAXUSESTART gesteuert werden.
Die Ermittlung anstehender Wartungen basiert auf den beim Prüfmittel hinterlegten Wartungsdaten in Relation zu den Vorgaben in den beiden Konfigurationsvariablen PRUEFTAGE und PRUEFMAXUSEWARN. Die Konfigurationsvariable PRUEFTAGE gibt an wie viele Tage vor Erreichen des nächsten als Wartungstermin hinterlegten Datums, das jeweilige Prüfmittel in der Liste der zur Wartung anstehenden Prüfmittel erscheinen soll. Prüfmittel, deren nächster Wartungstermin nicht fix vorgegeben werden kann / soll, sondern sich aus der Nutzung ableiten soll, können eine Obergrenze an Nutzungen besitzen, die angibt wie oft das Prüfmittel benutzt werden darf, bevor es gewartet oder ersetzt werden muss (vgl. Eingabefeld von maximal im Abschnitt Prüfmittelwartungsdaten). In der Konfigurationsvariable PRUEFMAXUSEWARN wird das Verhältnis zwischen tatsächlicher Anwendungen – welche bei Prüfungen automatisch hochgezählt werden – und der festgelegten Nutzungsobergrenze definiert, ab dem ein Prüfmittel in der tabellarischen Ansicht der zu wartenden Prüfmittel angezeigt wird.
Parallel zur Überprüfung der zur Wartung anstehenden Prüfmittel wird bei Anwendungsstart überprüft, ob für Prüfmittel mit gesetztem Merkmal zum Monatsende sperren, der Sperrzeitpunkt erreicht ist. Falls dies zutrifft, wird automatisch das Merkmal gesperrt mit zugehörigem Sperrdatum gesetzt.
Die Überprüfung für die automatisierte Sperre von Prüfmitteln erfolgt zusätzlich auch beim Start der Betriebsdatenerfassung, innerhalb derer Qualitätsprüfungen Teil des Bedienablaufs sein können.
Prüfmerkmale
Die Grundbausteine für Prüfmaßnahmen im Rahmen der Qualitätssicherung sind die sogenannten Prüfmerkmale. Die zugehörige Verwaltungsmaske kann in der Hauptmenürubrik QS über Untermenüeintrag Prüfmerkmale der Menügruppe Prüfplanung aufgerufen werden.
Die Anwendungsmaske besitzt das anwendungsspezifische Register Merkmal und das in Professional ERP Anwendungsmasken übliche Übersichtsregister.
Das Register «Merkmal»
Der Anzeige- und Eingabebereich des Registers Merkmal ist in drei Eingabebereiche für die grundlegende Prüfmerkmaldefinition und die kontextabhängigen Definitionen von Ausprägungen eines auswahlbasierten Prüfmerkmals bzw. die Maßgrößen eines zahlenbasierten Prüfmerkmals gegliedert.
Grundlegende Prüfmerkmalsdefinition
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Matchcode | Texteingabefeld für bis zu 40 Zeichen des systemweit eindeutig zu gestaltenden Matchcodes, der zur Merkmalsidentifizierung innerhalb von Prüfplänen herangezogen wird. |
Bezeichnung | Texteingabefeld für eine das Merkmal näher beschreibende Bezeichnung; maximal 200 Zeichen lang. |
Hinweis | Freitextfeld für Hinweistexte zum Prüfmerkmal, die dem Bediener im Rahmen einer auf diesem Merkmal basierenden Prüfung angezeigt werden. |
Datei | Textfeld mit angebundenem Dateiauswahldialog für die Zuordnung einer Datei als zusätzliche Informationsquelle für den Bediener im Rahmen einer Prüfung. Es ist darauf zu achten, dass an den Arbeitsstationen, an denen eine Prüfung erfasst wird ein für die hier hinterlegte Datei geeignetes Anzeigeprogramm installiert ist; z.B. ein PDF-Viewer wie Acrobat Reader für PDF-Dokumente. |
Fehlerklasse | Auswahlfeld mit den in den Firmenparamatern erfassten Fehlerklassen. Standardmäßig stehen die ISO-spezifizierten Klassen A, B, C und der Ergänzungswert nicht bewertet zur Auswahl (vgl. Fehlerklasse). Die Fehlerklasse dient zunächst nur der Dokumentation im Rahmen der durchgeführten Prüfung und hat keine unmittelbare Auswirkung auf Programmabläufe in Professional ERP. |
Prüfmittel | Sofern für die Ermittlung eines konkreten Prüfwertes zum Prüfmerkmal ein Prüfmittel benötigt wird, kann in diesem Auswahlfeld die Prüfmittelgruppe des zu verwendenden Prüfmittels ausgewählt werden. |
Prüfschärfe | Soll ein Prüfmerkmal im Rahmen von Prüfungen mit dynamischer Prüfniveauanpassung mit variablen Prüfschärfen verwendet werden, muss in diesem Auswahlfeld die Prüfschärfe ausgewählt werden, ab der das Merkmal in einer Prüfung auftauchen soll. D.h. ein Merkmal, welches hier mit dem Schärfemerkmal verschärft gekennzeichnet ist, taucht nicht in Prüfungen auf, deren aktuelle Prüfschärfe sich im Bereich reduziert oder normal befindet. Umgekehrt taucht ein Prüfmerkmal mit dem Schärfemerkmal reduziert generell in allen Prüfungen jeden Schärfegrads auf. Prüfmerkmale erhalten zunächst die Standardprüfschärfe N für die normale Prüfschärfe. |
Einmalig je Prüfung | Bei der Erfassung von Qualitätsdaten werden Prüfobjekte häufig als Prüflos mit einer Stückzahl größer 1 zeitgleich betrachtet, weshalb die Daten desselben Prüfmerkmals ggf. in mehrfach nacheinander folgenden Dialogen für jedes Prüfobjekt einzeln erfasst werden müssen. Es gibt jedoch auch Fälle in denen ein Prüfmerkmal nur für die Gesamtheit aller im Prüflos enthaltener Prüfobjekte erfasst werden soll. Das Klickfeld Einmalig je Prüfung steuert das diesbezügliche Prüfverhalten des Prüfmerkmals. |
Abfrageart | Auswahlfeld, wie die Qualitätsdaten eines Prüfmerkmals zu erfassen sind. Folgende Abfragearten existieren standardmäßig:
|
Ausprägungen für auswahlbasierte Prüfmerkmale
Wird für ein Prüfmerkmal die Abfrageart Auswahl gewählt, wird das gleichnamige Textfeld für die Eingabe freigegeben. Hier können beliebig viele Auswahltexte eingetragen werden, die einem die Prüfung durchführenden Mitarbeiter bei der Erfassung zur Auswahl stehen sollen.
Die einzelnen Auswahltexte sind durch Semikola (;) oder Kommata (,) getrennt anzugeben. Sofern sich eine Auswahl negativ auf das Prüfergebnis auswirken soll, ist dem jeweiligen Auswahltext ein Minuszeichen (-) voranzustellen.
Beispiel: sehr gut; gut; befriedigend; ausreichend; -mangelhaft; -ungenügend
Maßgrößen für zahlenbasierte Prüfmerkmale
Bei Selektion der Abfrageart Zahl für ein Prüfmerkmal wird eine Reihe von Eingabefeldern im unteren Maskenbereich für die Eingabe freigegeben:
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Sollwert | Vorgabewert für den Wert, der für das Prüfmerkmal erreicht werden soll. |
Maßeinheit | Auswahlfeld für die Maßeinheit der im Prüfmerkmal zu erfassenden Messgröße. Die Auswahloptionen sind als Kürzel frei definierbar. |
Obere / Untere Toleranzgrenze | Die obere bzw. untere Toleranzgrenze geben den Bereich von Messwerten an, deren absolute Messwerte noch als akzeptabel für das Bestehen der Prüfung gelten. Eingegebene Werte ober- bzw. unterhalb dieser Toleranzgrenzen werden als nicht bestanden / Fehler gewertet. Der Sollwert eines Prüfmerkmals liegt üblicherweise innerhalb des von den Toleranzgrenzen definierten Wertebereichs. |
Maximum / Minimum | Die in Maximum und Minimum spezifizierten Zahlenwerte begrenzen die möglichen Eingabewerte durch den Prüfer absolut. Es können keine größeren bzw. kleineren Messwerte erfasst werden. Maximum und Minimum sollten größere bzw. kleinere Absolutwerte besitzen als die Werte für die obere / untere Toleranzgrenze. |
Obere / Untere Eingriffsgrenze | Die obere bzw. untere Eingriffsgrenzen geben den Wertebereich unter- bzw. oberhalb des Sollwertes für einen Messwert an, innerhalb dessen die akzeptabel für das Bestehen einer Prüfung sind und noch keine Steuereingriffe zur besseren Erreichung des angestrebten Sollwerts verlangen. Werden diese Eingriffsgrenzen über- bzw. unterschritten, gelten die Messwerte auch weiterhin als akzeptabel, solange sie sich noch innerhalb der Toleranzgrenzen befinden, allerdings werden mit der Prüfung beauftragte Mitarbeiter auf die Notwendigkeit eines Eingriffes, z.B. Neujustierung, hingewiesen. |
Vor jedem Eingabefeld der sechs möglichen Grenzwerte befindet sich ein Klickfeld, welches bestimmt ob der jeweilige Grenzwert für das Prüfmerkmal im Rahmen einer Prüfung tatsächlich berücksichtigt werden soll. Standardmäßig sind zunächst alle Klickfelder eines Prüfmerkmals als aktiv markiert.
Prüfpläne
Prüfpläne beschreiben ganz allgemein die in einem Prüfablauf enthaltenen Prüfschritte in Form von zugeordneten Prüfmerkmalen. Die zugehörige zentrale Pflegemaske kann in der Hauptmenürubrik QS über den Untermenüeintrag Prüfpläne der Anwendungsgruppe Prüfplanung aufgerufen werden.
Die in Professional ERP verwendeten Prüfpläne besitzen mehrere hierarchisch priorisierte Zuordnungsebenen, die eine flexible Verwendung in den unterschiedlichen Professional ERP Hauptanwendungen erlauben. Ausgangspunkt bildet immer ein in der zentralen Prüfplanverwaltung allgemein definierter Prüfplan (=Hierarchieebene 0), der dann z.B. auf Ebene der Artikelverwaltung einem oder mehreren Artikeln zugeordnet und mit von der allgemeinen Definition abweichenden Ausprägungen oder zusätzlichen Prüfmerkmale ausgestattet werden kann (=Hierarchieebene 1). Ein so auf Artikelebene zugeordneter Prüfplan kann in einer dritten Hierarchieebene z.B. einer Bestellposition zugeordnet sein und dort auch abweichend spezifiziert werden (=Hierarchieebene 3).
Die zentrale Pflegemaske für Prüfpläne besitzt die drei Register Prüfplan, Prüfpunkte und Übersicht, wobei Letzteres die für Professional ERP Anwendungen typische tabellarische Auflistung aller Prüfpläne bietet.
Das Register «Prüfplan»
Auf dem Register Prüfplan werden die Kopfinformationen eines Prüfplans erfasst. Folgende Eingabefelder stehen hierfür bereit:
Feld | Inhalt / Bezeichnung |
---|---|
Name | Jeder Prüfplan muss im Feld Name einen systemweit eindeutigen Namen erhalten. Die Namenslänge ist standardmäßig auf 15 Zeichen beschränkt. |
Datei | Jedem Prüfplan kann optional eine Datei zugewiesen werden, die einem Prüfer zu Beginn einer Prüfung angezeigt werden soll. Hierfür muss am Arbeitsplatz des Prüfers eine geeignete Dateianzeigeanwendung installiert sein und die Datei muss sich in einem für den Prüfer zugänglichen Verzeichnispfad befinden. |
Notizen | In diesem Eingabefeld können zusätzliche Informationen – z.B. zum Aufbau des Prüfplans – hinterlegt werden. Diese Notizen haben keine Auswirkung auf die Programmabläufe von QS-Prüfungen. |
gültig ab / gültig bis | Mit diesen Datumswerten können Gültigkeitszeiträume für einen Prüfplan definiert werden. Der Gültigkeitszeitraum wirkt sich auf alle abgeleiteten Ebenen aus, in denen der Prüfplan eingesetzt wird. |
Das Register «Prüfpunkte»
Auf dem zweiten Register Prüfpunkte werden einem Prüfplan die zu prüfenden Punkte aus dem Pool der gepflegten Prüfmerkmale zugeordnet.
Die Zuordnung der Prüfmerkmale erfolgt hier generell auf der Hierarchieebene 0.
Das Register Prüfpunkte ist in zwei Bereiche gegliedert. Im oberen Bereich befinden sich die Eingabe- und Anzeigefelder des aktuell als Prüfpunkt gewählten Prüfmerkmals, während der untere Maskenbereich eine tabellarische Auflistung aller dem Prüfplan als Prüfpunkte zugeordneten Prüfmerkmale anzeigt. Zwischen den einzelnen Prüfpunkten eines Prüfplans kann sowohl über die Navigationsschaltflächen in der Ribbonleiste als auch per Doppelklick auf den jeweiligen Listeneintrag gewechselt werden.
Nachfolgend werden die Eingabe- und Anzeigefelder für die Erfassung von Prüfpunkten zu einem Prüfplan beschrieben. Hierbei ist zu beachten, dass die Bedienbarkeit der einzelnen Eingabefelder zu einem Prüfpunkt davon abhängt, ob der Prüfpunkt auf einem Prüfmerkmal basiert, welches den jeweiligen Eingabewert überhaupt verarbeitet und ob das bei der Mehrzahl der Eingabefelder vorangestellte Klickfeld aktiviert wurde. Ist das jeweilige Klickfeld nicht aktiv, können keine Eingaben gemacht werden und es werden die Vorgabewerte aus der Prüfmerkmalsdefinition verwendet.
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Merkmal | Eingabefeld für den Matchcode des im Prüfplan an dieser Stelle als Prüfpunkt zu verwendenden Prüfmerkmals (vgl. Grundlegende Prüfmerkmalsdefinition). Über die Schaltfläche hinter dem Eingabedialog kann ein Suchdialog für Prüfmerkmale geöffnet werden. Nach dem ersten Speichervorgang eines Prüfpunkts zu einem Prüfplan kann das gewählte Prüfmerkmal nicht mehr geändert werden. |
Eingabegruppe | Die einzelnen Prüfpunkte eines Prüfplans können auf Wunsch in Eingabegruppen zusammengefasst werden. Prüfpunkte, denen der gleiche Wert im Feld Eingabegruppe zugeordnet ist, werden im Rahmen einer Prüfung im Eingabedialog in einer Gruppe zusammengefasst dargestellt. Standardmäßig ist das Feld mit dem Wert 0 vorbelegt. |
Fehlerklasse | Zeigt die dem Prüfpunkt zugeordnete Fehlerklasse an (vgl. Grundlegende Prüfmerkmalsdefinition). Eine Änderung des Feldinhaltes ist generell nicht möglich! |
Prüfmittel | Zeigt das dem Prüfpunkt zugeordnete Prüfmittel anhand dessen Prüfmittelgruppe an (vgl. Grundlegende Prüfmerkmalsdefinition). Eine Änderung des Feldinhaltes ist generell nicht möglich! |
Datei | Prüfpläne stellen dem Benutzer im Rahmen einer Prüfung optional Hilfsdateien bereit. Die Dateibereitstellung kann für den gesamten Prüfplan gelten (siehe Das Register «Prüfplan»), zusätzlich aber auch prüfpunktbezogen. Wurde einem Prüfmerkmal bereits auf Ebene der Merkmalsdefinition (vgl. Grundlegende Prüfmerkmalsdefinition) eine solche Hilfsdatei zugewiesen, dann wird das Feld Datei nach Zuordnung eines Merkmals zum aktuellen Prüfplan mit diesem Wert vorbelegt. Ein bereits vorgegebener Dateipfad zu einer Hilfedatei kann auf Prüfplanebene jedoch entfernt oder auch durch den Dateipfad zu einer anderen Hilfedatei ersetzt werden, ohne den Wert auf Ebene der Prüfmerkmalsdefinition zu verändern. |
Prüfschärfe | Wird mit dem Prüfschärfenwert des verwendeten Prüfmerkmals vorbelegt und kann auf Prüfplanebene individuell angepasst werden. |
gültig ab / bis | Standardmäßig ist ein als Prüfpunkt neu zugeordnetes Prüfmerkmal unbegrenzt gültig. Über diese Eingabefelder kann die Verwendung des Prüfmerkmals als Prüfpunkt – nach Aktivierung der zugehörigen Klickfelder – eingeschränkt werden. |
Einheit | Zeigt die dem Prüfpunkt anhand des Prüfmerkmals zugeordnete Einheit in der eine Messgröße zu erfassen ist. Eine Änderung des Feldinhaltes ist generell nicht möglich! |
Sollwert | Übernimmt – soweit vorhanden – den Sollwert des aktuellen Prüfpunktes aus der Prüfmerkmalsdefinition. Der vorgegebene Sollwert kann nach Aktivierung des zugehörigen Klickfelds für den aktuellen Prüfplan überschrieben werden. |
Maximum / Minimum | Analog zum Sollwert werden vorhandene Vorgabewerte für Maximum- und Minimumeingaben zu einem Prüfpunkt aus der Prüfmerkmalsdefinition übernommen und können – nach Aktivierung des zugehörigen Klickfeldes – prüfplanspezifisch abgeändert werden. |
Obere / Untere Toleranzgrenze | Analog zum Sollwert werden vorhandene Vorgabewerte für Obere und Untere Toleranzgrenzen zu einem Prüfpunkt aus der Prüfmerkmalsdefinition übernommen und können – nach Aktivierung des zugehörigen Klickfeldes – prüfplanspezifisch abgeändert werden. |
Obere / Untere Eingriffsgrenze | Analog zum Sollwert werden vorhandene Vorgabewerte für Obere und Untere Eingriffsgrenzen zu einem Prüfpunkt aus der Prüfmerkmalsdefinition übernommen und können – nach Aktivierung des zugehörigen Klickfeldes – prüfplanspezifisch abgeändert werden. |
Erfassung pro Stück | Analog zum Sollwert wird der vorhandene Vorgabewert Prüferfassung je Stück zu einem Prüfpunkt aus der Prüfmerkmalsdefinition übernommen und kann – nach Aktivierung des zugehörigen Klickfeldes – prüfplanspezifisch abgeändert werden. |
Auswahl | Analog zum Sollwert werden vorhandene Auswahlwerte zu einem Prüfpunkt aus der Prüfmerkmalsdefinition übernommen und können – nach Aktivierung des zugehörigen Klickfeldes – prüfplanspezifisch abgeändert werden. |
Datenregel | Das Eingabefeld Datenregel ermöglicht es versierten Anwendern individuellen Visual FoxPro Programmcode zu hinterlegen, der die Erfassung des betreffenden Prüfpunktes dynamischer gestalten kann. Mehr dazu erfahren Sie im Anhang dieses Dokumentes im Abschnitt Prüfpunkte mit Datenregeln. |
Stichproben
Im Rahmen einer Prüfung zur Qualitätssicherung werden in vielen Fällen nicht alle potentiell prüfbaren Prüfobjekte einer tatsächlichen Überprüfung unterzogen, sondern nur eine Teilmenge in Form einer Stichprobe. Die Anzahl der in einer Stichprobe zu prüfenden Prüfobjekte (=Stichprobenumfang) hängt dabei von der Gesamtmenge (=Losgröße) der zu überprüfenden Prüfobjekte ab und wird in einer Stichprobenliste definiert. Alternativ können Stichprobenlisten auch gemäß den Prinzipien der akzeptablen Qualitätslage (kurz AQL) im Sinne der DIN ISO 2859-1:2004-01 definiert werden. Hierbei wird dann neben der Anzahl der zu prüfenden Objekte auch festlegt, wie viele Fehler innerhalb einer Stichprobe noch akzeptabel sind bzw. ab wann die Stichprobenprüfung als gescheitert zu betrachten ist.
Die zur Definition von Stichprobenlisten verwendete Verwaltungsanwendung Stichproben kann in der Hauptmenürubrik QS im Untermenü Prüfplanung über den zugehörigen Menüeintrag aufgerufen werden.
Die Anwendung besitzt neben dem Professional ERP-typischen Übersichtsregister die beiden Register Umfang und Qualitätsgrenzlage über die die eigentliche Definition der Stichprobenlisten vorgenommen wird. Das Register Qualitätsgrenzlage ist nur bedienbar, wenn auf dem Register Umfang die Losgrößenermittlung über Kennbuchstaben gemäß AQL ausgewählt wurde.
Das Register «Umfang»
Das Register Umfang ist in zwei wesentliche Bereiche gegliedert. In der oberen Maskenhälfte befinden sich die Eingabefelder für die Grunddefinition, um welche Art von Stichprobenliste es sich handelt und für welche Zwecke sie zum Einsatz kommen soll. Die untere Maskenhälfte ist dann die eigentliche Stichprobenliste in der Losumfänge und Stichprobenmengen in Relation zu den gewählten Prüfniveaus erfasst werden.
Die Neuanlage einer Stichprobenliste erfolgt wie in Professional ERP üblich über die Ribbonschaltfläche Neu oder die Funktionstaste F9.
Grunddefinition der Stichprobenliste
Feld | Inhalt / Eigenschaft |
---|---|
Tabellenart | Auswahlfeld über welches festgelegt wird, ob es sich um eine Stichprobenliste mit reinen Zahlenwerte bezüglich der Stichprobengrößen in Relation zur Losgröße oder ob es sich um eine Stichprobenliste gemäß der akzeptablen Qualitätsgrenzlage handelt. |
Anlass zur Prüfung | Auswahlfeld zur Festlegung in welchem der unterstützten Anwendungskontexte die Stichprobenlist zur Anwendung kommen soll. Zur Auswahl stehen standardmäßig Wareneingang, Arbeitsgang und Service. |
Niveaus | Mehrfachauswahl für die Prüfniveaus, die in der Stichprobenliste berücksichtigt werden. Die zur Wahl stehenden Prüfniveaus hängen von der Zahl der zuvor in den Firmenparametern angelegten Prüfniveaus ab. |
Artikel | Durch Angabe einer Artikelnummer kann eine Stichprobenliste auf einen bestimmten Artikel eingeschränkt werden. Hinter dem Eingabefeld befindet sich eine Schaltfläche zum Aufruf der Standardartikelsuchmaske. Keine Angabe bedeutet, dass die Stichprobenliste grundsätzlich für alle Artikel zur Anwendung kommen kann. |
Adresse | Eine Stichprobenliste kann auch auf eine Adresse eingeschränkt werden. Die in ihr definierten Losumfänge und Stichprobengrößen kommen dann nur zur Anwendung, wenn die hier hinterlegte Adresse für den anstehenden Prüfprozess von Bedeutung ist. Hinter dem Eingabefeld befindet sich eine Schaltfläche zum Aufruf der Standardsuche für Adressen. Der Vorgabewert 0 als Adressnummer bedeutet, dass die Stichprobenliste für alle Adressen zur Anwendung kommen kann. |
Losumfänge und Stichprobenmengen einer Stichprobenliste
Nachdem im oberen Maskenbereich die Tabellenart der Stichprobenliste, der Prüfanlass, die zu berücksichtigenden Prüfniveaus und ggf. gewünschte Artikel- bzw. Adresseinschränkungen vorgenommen wurden, müssen in der unten befindlichen tabellarischen Anzeige Losumfänge und anschließend die zugehörigen Stichprobenmengen erfasst werden. Nach einer Neuanlage ist die tabellarische Anzeige unabhängig von der für die Stichprobenliste gewählten Tabellenart zunächst völlig leer. Die Ribbonschaltfläche Losumfang hinzufügen öffnet den Eingabedialog zur Erfassung von Losumfängen.
Der jeweils eingegebene Losumfang legt – ausgehend vom nächst kleineren Losumfang – die Menge als Obergrenze fest, für die die im Anschluss eingegebenen Stichprobenmengen bzw. deren Kennbuchstaben gelten soll. Die Eingabe der Stichprobenmengen bzw. Kennbuchstaben erfolgt direkt in der tabellarischen Auflistung in den Spalten der Prüfniveaus für die die Mengen gelten sollen.
Für Stichprobenlisten mit der Tabellenart Zahlenwerte können nur numerische Werte erfasst werden, während für die Tabellenart Kennbuchstaben (AQL) nur Buchstaben zulässig sind.
Das Register «Qualitätsgrenzlage»
Auf dem Register Qualitätsgrenzlage erfolgt die Aufschlüsselung von Stichprobenumfängen zu Kennbuchstaben, AQL-Werten und deren Annahme- und Rückweisungsmengen. Ausgehend von den auf dem Register Umfang vorgenommenen Zuordnungen von Losgrößen und Kennbuchstaben zur Ermittlung der Stichprobenumfänge bestimmen die hier eingegeben Werte, ob eine Stichprobenprüfung als bestanden gilt oder nicht.
Das Register ist in folgende Bereiche unterteilt:
- Auswahlbereich für den Schärfegrad von AQL-basierten Prüfungen. Im Auswahlfeld stehen die in der ISO 2859-1 hierfür spezifizierten Schärfegrade Normal, Reduziert und Verschärft zur AuswahlUnable to render {include} The included page could not be found.
- Die tabellarische Anzeige der Kennbuchstaben mit deren zugeordneten Stichprobenumfängen und den Annahme- bzw. Rückweisungswerten zu den spezifizierten AQL-Werten. Die tatsächlich benötigten Werte sind anhand der Referenztabellen in der ISO 2859-1 zu erfassen. Die Tabelle verwendet zwei Hauptachsen: in vertikaler Richtung die AQL-Kennbuchstaben und deren spezifisch zugewiesene Stichprobenumfänge. In horizontaler Richtung dann die eigentlichen AQL-Werte.
Per Mausklick kann innerhalb der Tabelle auf die einzelnen Einträge positioniert werden, um deren Inhalte dann im darunterliegenden Anzeige- und Eingabebereich zu bearbeiten. - Anzeige- und Eingabebereich der für die Qualitätsgrenzlage relevanten Werte eines Kennbuchstaben und den AQL-Werten.
Kennbuchstaben hinzufügen / entfernen
Die Erfassung der Kennbuchstaben als vertikale Dimension der Qualitätsgrenzlagendefinitionen erfolgt über die Ribbonschaltfläche Kennbuchstaben hinzufügen.
Nach der Neuanlage eines Kennbuchstabens wird in der Tabellenansicht automatisch auf die neu hinzugekommene Zeile positioniert und im Anzeige- und Eingabebereich unterhalb der Tabellenansicht kann im Feld Stichprobenumfang die mit dem Kennbuchstaben assoziierte Prüfmenge eingegeben werden. Mehr dazu im Abschnitt Bearbeiten von Stichprobenumfang und Annahme- bzw. Rückweisungszahlen.
Kennbuchstaben können über die Ribbonschaltfläche Kennbuchstaben entfernen auch wieder gelöscht werden. Das Löschen eines Kennbuchstabens entfernt die komplette Zeile in der Tabellenanzeige.
AQL-Werte hinzufügen / entfernen
Über die Ribbonschaltfläche AQL-Wert hinzufügen werden die in Proben zu berücksichtigenden AQL-Werte als horizontale Dimension der Qualitätsgrenzlagentabelle erfasst.
Nach der Eingabe wird der AQL-Wert als Spalte hinzugefügt und in den Zeilenzuordnungen zu den AQL-Kennbuchstaben werden Defaulteinträge für deren Annahme- und Rückweisungszahlen angelegt. Diese sind im Anschluss geeignet anzupassen.
Die Bearbeitung dieser Einträge wird im nachfolgenden Abschnitt erläutert.
Bearbeiten von Stichprobenumfang und Annahme- bzw. Rückweisungszahlen
Den Kennbuchstaben der Qualitätsgrenzlage sind Stichprobenumfänge zuzuordnen. Dies kann unmittelbar nach dem hinzufügen der Kennzahl erfolgen oder durch Mausklick auf eine beliebige Zelle in der Tabellenzeile zur Kennzahl. Im Anschluss kann im Feld Stichprobenumfang der Wert geändert werden.
Einem konkreten Kennbuchstaben-/AQL-Wertepaar können entweder eigene Annahme- und Rückweisezahlen oder vertikale Verweise nach oben bzw. nach unten auf die Annahme- und Rückweisezahlen eines anderen Kennbuchstaben-/AQL-Wertepaars zugewiesen werden. Für eine solche Zuweisung muss in der Tabelle die gewünschte Zelle per Mausklick selektiert werden. Danach können Änderungen an den Felder Zellenart, Annahme- und Rückweisezahl vorgenommen werden.
Bei Auswahl der Optionen Verweis oben bzw. Verweis unten für die Zellenart eines Kennbuchstaben-/AQL-Wertepaars wird in die Zelle ein Pfeil in die angegebene Richtung eingefügt. Bei einer späteren AQL-basierten Stichprobenprüfung wird ausgehend vom vorgegebenen Kennbuchstaben und dem geltenden AQL-Wert innerhalb dieser Tabelle nach oben bzw. nach unten gesucht, bis ein gültiges Zahlenpaar für die Annahme- bzw. Rückweisungsmenge gefunden wird.
Es erfolgt keine gesonderte Plausibilitätsprüfung der Gesamttabelle. Der Bediener ist für eine in sich schlüssige Gestaltung der Tabelle selbst verantwortlich. D.h. Einander entgegenstehende Verweise zwischen zwei Kennbuchstabenzeilen sind ebenso zu vermeiden wie Verweise nach oben in der ersten Kennbuchstabenzeile bzw. Verweise nach unten in der letzten Kennbuchstabenzeile.
Wird für die Zellenart die Option Zahlen ausgewählt, werden die Eingabefelder Annahme- und Rückweisezahl bedienbar. Diese Felder werden bei einer Erstbelegung zunächst mit dem Wertepaar 0,0 initialisiert und dann basierend auf der jeweils gemachten Eingabe in einem der beiden Felder auf ein der ISO-Norm entsprechendes Wertepaar des Musters X,X+1 gesetzt. Dabei ist es egal, ob nun die Annahme- oder die Rückweisezahl eingegeben wird. Der jeweils andere Wert wird immer automatisch geändert.
Prüfniveau / Prüfschärfe für Adressen bzw. Artikel definieren
Für Adressen, Artikel und Kombinationen derselben können in der zugehörigen Pflegemaske für die Prüfungsanlässe Wareneingang, Arbeitsgang und Service individuelle Prüfniveaus und Prüfschärfen vorgegeben werden.
Die Pflegemaske wird in der Adress- bzw. Artikelverwaltung über die Ribbonschaltfläche Prüfniveau/Prüfschärfe in der Funktionsgruppe Qualitätssicherung des Ribbons QS aufgerufen.
In der Auftragsbearbeitung und dem Bestellwesen ist die Ribbonschaltfläche zusammen mit der Funktionsgruppe Qualitätssicherung ein Teil des Ribbons Positionen, welches nur aktiv ist, wenn man sich auch auf dem Register Positionen befindet.
Die Pflegemaske ist in drei Bereiche gegliedert. Oben befinden sich die Eingabefelder Adresse und Artikel, sowie das Auswahlfeld Prüfung bei. Über diese Felder kann die darunterliegende tabellarische Ansicht der definierten Prüfniveaus und Prüfschärfen in ihrer Anzeige eingegrenzt werden.
Beim Öffnen der Maske sind die Filterfelder für Adresse und Artikel in Abhängigkeit vom positionierten Datensatz der aufrufenden Anwendung bereits vorbelegt. D.h. aus der Adressverwaltung ist die Adressnummer vorbelegt, aus der Artikelverwaltung die Artikelnummer und aus Auftragsbearbeitung bzw. Bestellwesen die Adressnummer des Vorgangs und die Artikelnummer der aktuell gewählten Position.
Im unteren Drittel befinden sich die Eingabe- und Auswahlfelder für die Definition von Prüfniveaus und deren Schärfe. Die Bearbeitung einer solchen Definition erfolgt entweder durch Neuanlage eines Datensatzes oder durch Selektion eines vorhandenen Datensatzes innerhalb der tabellarischen Ansicht und anschließender Änderung der vorhandenen Daten.
Ein Definitionsdatensatz erlaubt die Pflege der Merkmale Adresse, Artikel, Anlass der Prüfung, Schärfe, Niveau und einem AQL-Wert.
Die kombinierten Inhalte der Felder Adresse, Artikel und Anlass der Prüfung dienen beim Auslösen einer konkreten QS-Prüfung als Vergleichsbasis für die Ermittlung der in der Prüfung anzuwendenden Prüfbedingungen anhand der Inhalte der Felder Schärfe, Niveau und AQL-Wert.
Beispiel: In der ersten Abbildung dieser Seite wird für die Adressnummer 70001, den Artikel _AR-8C für den Prüfanlass Wareneingang die Prüfschärfe V mit dem Prüfniveau III jedoch ohne AQL-Wert definiert. Diese Definition sorgt dafür, dass sobald eine tatsächliche Prüfung zu einem Wareneingang mit diesem Artikel und mit dieser Lieferantenadresse ausgelöst wird, die hier definierten Schärfe- und Niveauwerte greifen.
Ist die dynamische Prüfschärfenanpassung (vgl. Konfigurationsvariable QSDYNA) aktiv, spiegelt die hier angezeigte Prüfschärfe immer den aktuell gültigen Zustand wider. D.h. durch manuelle Änderungen kann das System neu ausgerichtet werden.
Prüfungen definieren
In Abhängigkeit von der Modulausstattung der verwendeten Professional ERP Installation können Prüfdefinitionen für die Prüfanlässe Wareneingang, Service und Arbeitsgang bereits jetzt erfasst werden. Allerdings gelten für die Integration der Prüfungen in Arbeitsabläufe u.U. noch Einschränkungen. Mehr hierzu im Kapitel Integration von Prüfungen in Arbeitsabläufe mit Professional ERP.
Für die Verknüpfung zwischen den zuvor definierten Prüfplänen mit konkreten Prüfobjekten, sowie der Zuordnung der hierbei geltenden Prüfbedingungen ist die Anwendungsmaske Prüfungen definieren zuständig.
Die Pflegemaske lässt sich für die Prüfanlässe Wareneingang – nur in Verbindung mit dem Erweiterungsmodul Bestellwesen – und Service - nur in Verbindung mit dem Erweiterungsmodul Reparatur & Serviceabwicklung – in mehreren Anwendungen aufrufen:
Für beide Prüfanlässe kann sie in der Adress- bzw. Artikelverwaltung über die Ribbonschaltfläche Prüfungen definieren in der Funktionsgruppe Qualitätssicherung des Ribbons QS aufgerufen werden.
Hierbei entstehende Prüfdefinitionen bewegen sich auf der Hierarchieebene 1.
Unable to render {include} The included page could not be found.In der Auftragsbearbeitung kann sie für den Prüfanlass Service über die zugehörige Ribbonschaltfläche in der Funktionsgruppe Qualitätssicherung aufgerufen werden. Die Funktionsgruppe ist Teil des Ribbons Positionen, welches nur aktiv ist, wenn man sich auch auf dem Register Positionen befindet.
Hierbei entstehende Prüfdefinitionen bewegen sich auf der Hierarchieebene 2.
Unable to render {include} The included page could not be found.Im Bestellwesen kann sie für den Prüfanlass Wareneingang über die zugehörige Ribbonschaltfläche in der Funktionsgruppe Qualitätssicherung aufgerufen werden. Die Funktionsgruppe ist Teil des Ribbons Positionen, welches nur aktiv ist, wenn man sich auch auf dem Register Positionen befindet.
Hierbei entstehende Prüfdefinitionen bewegen sich auf der Hierarchieebene 2.
Unable to render {include} The included page could not be found.
In Verbindung mit dem Erweiterungsmodul BDE-System / Betriebsaufträge erfolgt der Aufruf der Pflegemaske für den Prüfanlass Arbeitsgang in zwei Anwendungen:
In der Artikelverwaltung über die Schaltfläche Bearbeiten auf dem Register Arbeitsplan auf dessen Unterregister QS.
Hierbei entstehende Prüfdefinitionen bewegen sich auf der Hierarchieebene 1.
Unable to render {include} The included page could not be found.In den Betriebsaufträgen auf dem Register Positionen nach Auswahl eines Arbeitsgangs auf dem Unterregister QS für den gewählten Arbeitsgang.
Hierbei entstehende Prüfdefinitionen bewegen sich auf der Hierarchieebene 2.
Unable to render {include} The included page could not be found.
Die sich jeweils öffnende Maske besitzt die Register Prüfungen und Prüfpunkte und wird anhand der unterschiedlichen Aufrufmöglichkeiten geeignet vorgefiltert.
Wird die Pflegemaske für die Hierarchieebene 2 aufgerufen, ist zu beachten, dass beim Öffnen – vorbehaltlich einer bis hier hin korrekt durchgeführten Stammdatenpflege – bereits mindestens eine Prüfdefinition vorhanden ist. Bei den vorhandenen Prüfdefinitionen auf Hierarchieebene 2 handelt es sich um Kopien der Definitionen aus der Hierarchieebene 1, die beim Erstellen der zugehörigen Vorgangsposition bzw. des Arbeitsgangs erzeugt wurden. Die vorhandenen Definitionen der Hierarchieebene 2 können auf dieser Ebene auch wieder gelöscht werden. Dies führt dazu, dass (nur) für die betroffene Vorgangsposition / den Arbeitsgang bei Eintritt des Prüfanlasses keine Prüfung anfällt.
Achtung! Auf Hierarchieebene 2 können für Vorgangspositionen / Arbeitsgänge auch Prüfdefinitionen manuell neu angelegt werden, die dann zusätzlich für diese Positionen / Arbeitsgänge durchzuführen sind. Hierbei werden allerdings nur die Prüfpunkte aus der Hierarchieebene 0 anhand des gewählten Prüfplans für die neue Prüfdefinition übernommen. Abweichungen auf Hierarchieebene 1 werden nicht berücksichtigt. Dies gilt insbesondere dann zu beachten, wenn versucht wird eine zuvor gelöschte Prüfdefinition auf Hierarchieebene 2 durch manuelle Neuanlage wiederherzustellen.
Das Register «Prüfungen»
Das Register Prüfungen gleicht in seinem Aufbau der Anwendungsmaske Prüfniveau / Prüfschärfe. D.h. im oberen Maskenbereich befinden sich die Eingabefelder Adresse, Artikel und Anlass zur Prüfung, die als Filter auf die darunter befindliche tabellarische Ansicht wirken. Die Filterfelder werden basierend auf dem Maskenaufruf geeignet vorbelegt.
Der Inhalt der tabellarischen Ansicht lässt sich zusätzlich über das Auswahlfeld Anzeige auf aktive, geplante bzw. abgelaufene Prüfungen eingrenzen bzw. zeigt alle den Filterbedingungen entsprechenden Prüfungen an. Mausklicks auf einen in der tabellarischen Ansicht enthaltenen Datensatz selektieren diesen und aktualisieren die unter der tabellarischen Ansicht befindlichen Eingabe- und Auswahlfelder.
Diese Eingabe- und Auswahlfelder ermöglichen die Bearbeitung der Prüfungsdatensätze sowohl bei bestehenden Prüfungsdatensätzen als auch bei Neuanlagen. Folgende Felder stehen zur Verfügung:
Feld | Bedeutung |
Artikelnummer | Beschränkt die Gültigkeit der Prüfung auf den über seine Artikelnummer angegebenen Artikel. |
Prio | Legt die Priorität mehrerer anstehender Prüfungen untereinander fest. Je kleiner der Wert, desto höher die Priorität im Vergleich zu anderen anstehenden Prüfungen. Stehen Prüfungen mit gleicher Priorität an, wird deren Reihenfolge zufällig bestimmt. |
Anlass zur Prüfung | Hier stehen die bereits bekannten Prüfanlässe Service, Wareneingang und Arbeitsgang zur Auswahl. |
Prüfplan | Hier ist der für die Prüfung zu verwendende Prüfplan anzugeben. Über die Schaltfläche kann nach dem Prüfplan gesucht werden. Ist bereits ein Prüfplan ausgewählt, kann dieser über Schaltfläche in der Anwendung Prüfpläne zu Ansicht gebracht werden. |
gültig von /bis | Mit diesen Befristungsdaten kann die Ausführung der Prüfung terminlich eingegrenzt werden. Hier angegebene Befristungen übersteuern die im Prüfplan hinterlegten Befristungsdaten. |
Erfassung | In diesem Auswahlfeld kann festgelegt werden, wie die Erfassung der Prüfung zu erfolgen hat. Folgende Erfassungsoptionen gibt es: M – manueller Aufruf: Die Prüfung wird nie automatisch gestartet. Der Bediener muss diese Prüfung immer selbst initiieren. Hierfür wird Anwendung Offene Prüfungen verwendet (vgl. Die Anwendung «Offene Prüfungen»). N – Nacherfassung: Die Prüfung wird bei Eintritt der Prüfsituation zwar im System als Datensatz angelegt, aber der damit assoziierte Prozess wird nicht durch einen Prüfdialog unterbrochen. Erzeugte Prüfungen tauchen in der hierfür vorgesehenen Überwachungsanwendung auf, vgl. Die Anwendung «Offene Prüfungen». O – Optional: Der zur Prüfung gehörende Prüfdialog unterbricht bei Eintritt der Prüfsituation den damit assoziierten betrieblichen Prozess. Der Bediener hat nun die Wahl, ob er den Dialog ausfüllt oder abbricht. Im Fall eines Abbruchs kann er zusätzlich entscheiden, ob die Prüfung zu einem späteren Zeitpunkt analog zum Vorgehen bei der Option N – Nacherfassung nachholt oder ob die Prüfung aufgrund ihrer Optionalität verworfen werden soll. P – Pflichteingabe: Der zur Prüfung gehörende Prüfdialog unterbricht bei Eintritt der Prüfsituation den damit assoziierten betrieblichen Prozess. Ein Abbruch ist nicht möglich, d.h. der Bediener muss den Prüfdialog abarbeiten. |
Intervall | Auswahlfeld, welches die Anlässe bzw. die Intervalle festlegt, mit/in denen Prüfungen anfallen: %: Prozentanteil der Gesamtmenge, der geprüft werden soll. 1: Einmal pro Tag und Auftrag / Auftragsposition ist unabhängig von den Buchungsmengen bzw. Positionsmengen nur eine einzige Prüfung durchzuführen. A: Der Umfang des Prüfloses wir anhand einer Stichprobenliste ermittelt (AQL-basiert oder normal). B: Bei jeder Buchung wird exakt eine Einheit geprüft. M: Intervallprüfung – jede N-te Einheit wird geprüft. Wird die Intervalloption ausgewählt, wird hinter dem Auswahlfeld ein Die Prüffrequenz gilt je Auftrag / Vorgangsposition und berücksichtigt vorangegangene Buchungs- bzw. Prüfmengen, was zu ggf. unerwarteten Prüfungszeitpunkten führen kann: Beispiel I: Bei Wareneingang soll jedes 3. Stück geprüft werden. Bei einer Gesamtbestellmenge von 20 Stück erfolgen zwei Wareneingänge zu je 10 Stück. Beim ersten Wareneingang führt dies zu einer Prüfung der die Stücke 3, 6 und 9. Beim zweiten Wareneingang wird das Stück 10 des ersten Wareneingangs mit berücksichtigt, sodass die zu prüfenden Stücke dann die Stücke 12, 15 und 18 sind; so als wäre es nur einziger Wareneingang gewesen und nicht wie eventuell erwartet die Stücke 13, 16 und 19. Beispiel II: Bei Wareneingang soll nur jedes 10 Stück geprüft werden. Insgesamt 20 Bestellungen und Wareneingänge erfolgen jedoch immer nur mit Bestell- und Eingangsmengen von jeweils 5 Stück. In Folge wird nie eine Prüfung ausgelöst, weil jeder einzelne Bestellvorgang nie die im Intervall vorgegebene Menge umfasst. |
Vorgängerprüfung | Sind mindestens zwei Prüfungen definiert, kann eine der Prüfungen der jeweils anderen auch als Vorgänger zugeordnet werden. Die Zuweisung einer Vorgängerprüfung erfolgt entweder über Direkteingabe im Textfeld oder die Schaltfläche hinter dem Eingabefeld. Letztere ruft einen Dialog mit allen den Filterbedingungen entsprechenden Prüfdefinitionen auf. Die Auswahl der Vorgängerprüfdefinition erfolgt durch Mausklick auf den Eintrag mit anschließender Bestätigung mit OK. Unable to render {include} The included page could not be found. Die aktuelle Prüfplandefinition wird im Dialog grau angezeigt und kann nicht als Vorgänger ausgewählt werden. Nach erfolgter Auswahl einer Vorgängerauswahl wird hinter dem Eingabefeld und der Schaltfläche für die Vorgängerauswahl die Schaltfläche aktiv, mit der die Pflegemaske auf die Vorgängerprüfdefinition positioniert werden kann. Außerdem wird nach einer Vorgängerdefinition neben den Schaltflächen das bis dahin gesperrte Auswahlfeld aktiv, in welchem festgelegt werden muss, mit welchem Prüfergebnis die Vorgängerprüfung abgeschlossen werden muss, damit die Prüfung zur aktuellen Prüfdefinition als Nachfolger auszuführen ist. Zur Auswahl stehen die Optionen: b: bestanden – die Vorgängerprüfung muss bestanden worden sein, damit die Prüfung zur aktuellen Prüfdefinition aufgerufen wird. n: nicht bestanden – die Vorgängerprüfung darf nicht bestanden worden sein, damit die Prüfung zur aktuellen Prüfdefinition aufgerufen wird. u: unabhängig – die Vorgängerdefinition erfolgt unabhängig von der Prüfung zur aktuellen Prüfdefinition, jedoch definitiv nach der als Vorgänger definierten Prüfung. Diese Option dient vorrangig zur Ordnung, da Prüfdefinitionen mit gleicher Priorität und denselben Filterbedingungen standardmäßig in zufälliger Reihenfolge abgearbeitet werden. |
nur für Adresse | Wird hier eine Adressnummer vorgegeben, gilt die Prüfdefinition ausschließlich für die zur Adressnummer gehörende Adresse. |
Lager (WE) / | Für den Prüfanlass Wareneingang steht ein Auswahlfeld zur Vorgabe eines Lagerortes zu Verfügung. Prüfdefinitionen mit einer derartigen Einschränkung greifen nur, wenn das ausgewählte Lager für einen Wareneingang verwendet wird. Beim Prüfanlass Service stehen im Auswahlfeld dann die für Servicefälle als Kürzel definierten Auftragsarten zur Auswahl. Es werden dann nur solche Servicefälle von der Prüfdefinition erfasst, die die gewählte Auftragsart besitzen. |
Datei | In diesem Textfeld kann der Dateipfad zu einer Hilfsdatei angegeben werden, die während einer anhand der Prüfdefinition anfallenden Prüfung mit zur Anzeige gebracht werden kann. Standardmäßig wird das Feld zunächst mit dem Dateipfad der im verwendeten Prüfplan hinterlegten Hilfsdatei belegt. |
Das Register «Prüfpunkte»
Das Register Prüfpunkte ist in seinem Aufbau nahezu identisch zum gleichnamigen Register der Anwendung Prüfpläne (vgl. Kapitel Prüfpläne, Abschnitt Das Register «Prüfpunkte»). D.h. auch hier befinden sich im oberen Maskenbereich die Eingabe- und Anzeigefelder zum aktuell positionierten Prüfmerkmal, während der untere Maskenbereich eine tabellarische Auflistung aller der Prüfdefinition als Prüfpunkte zugeordneten Prüfmerkmale anzeigt. Zwischen den einzelnen Prüfpunkten der Prüfdefinition kann sowohl über die Navigationsschaltflächen in der Ribbonleiste als auch per Doppelklick auf den jeweiligen Listeneintrag gewechselt werden.
Im Unterschied zur Anwendung Prüfpläne kommen aus Sicht der Datenpflege innerhalb der Anwendungsmaske Prüfungen definieren nun die eingangs beschriebenen Hierarchieebenen 1 bzw. 2 (vgl. Einführung und Prüfpläne) hinzu. Auf welcher Hierarchieebene man sich aktuell bewegt, hängt von der Anwendung ab über die der Aufruf erfolgte (vgl. Erläuterungen in Prüfungen definieren).
Unabhängig ob der Maskenaufruf für die Hierarchieebene 1 oder 2 erfolgt, wird der auf dem Register Prüfungen spezifizierte Prüfplan mit seinen enthaltenen Prüfmerkmalen – inklusive deren Vorgabewerte – als Hierarchieebene 0 in die Prüfdefinition eingebunden. Die Vorgabewerte des verwendeten Prüfplans können analog zur Anwendung Prüfpläne durch Aktivierung der Klickfelder vor den Eingabe- und Auswahlfeldern individuell für die Prüfdefinition übersteuert werden. Gleiches gilt für auf Hierarchieebene 1 hinzugefügte Prüfmerkmale, wenn auf Hierarchieebene 2 eine Prüfdefinition erstellt wird.
Zusätzliche Prüfmerkmale können über die Schaltfläche Neuanlage bzw. die Funktionstaste F9 hinzugefügt und mit der Schaltfläche Löschen bzw. der Funktionstaste F4 wieder gelöscht werden. Prüfmerkmale einer untergeordneten Hierarchieebene können nicht gelöscht werden; lassen sich jedoch über das Klickfeld ausblenden für die Verwendung von Prüfungen in aktuellen Hierarchieebene ausnehmen. Für die Aus- bzw. Wiedereinblendung von Prüfmerkmalen in Prüfdefinitionen einer Hierarchieebene steht die Ribbonschaltfläche Mehrere Punkte ein- / ausblenden zur Verfügung.
Diese öffnet einen Dialog der die in der Prüfdefinition vorhandenen Prüfmerkmale aufführt. Die Klickfelder in der Spalte Ausgeblendet erlauben die Aus- bzw. Wiedereinblendung des zugehörigen Prüfmerkmals. Die Auswahl der aus- bzw. wiedereinzublenden Prüfmerkmale wird durch Betätigung der Schaltfläche Ok bestätigt.
Der Dialog erlaubt zur besseren Übersicht eine Ansichtsfilterung mit folgenden Optionen:
- alle Prüfpunkte
- aktive Prüfpunkte
- ausgeblendete Prüfpunkte
- No labels